Die Konkurrenz kopiert einfach Produktfotos
Keine noch so ausgefeilt Technik kann verhindern, dass jemand Fotos aus dem Netz kopiert. Es reicht nicht, das Speichern von Fotos im Browser zu sperren. In jedem Fall kann der Fotodieb einfach einen Screenshot vom Bildschirm anfertigen und hat das Foto auf seiner Festplatte. Aber eigentlich ist das ja gar kein Diebstahl, denn das kopierte Ursprungsfoto ist ja immer noch an derselben Stelle wie zuvor. Der Fotograf als Urheber räumt seinem Kunden ja Nutzungsrechte an den Fotos ein, die der Dieb nicht hat.
Fotodiebstahl ist ein wirtschaftlicher Schaden
Der ursprüngliche Auftraggeber trägt ja die Kosten für das Fotoshooting und hat in der Regel das alleinige Nutzungsrecht der Aufnahmen. Ein Dritter, der diese Aufnahme einfach vervielfältig und für sich kommerziell nutzt, fügt dem Auftraggeber und eventuell sogar dem Fotografen einen Schaden zu. Den dadurch fällt wahrscheinlich ein Fotoauftrag weg, den den Dieb ja nun nicht mehr braucht.
Wie finde ich unrechtmäßig verwendete Fotos?
Angefangen von der kostenlosen Google Bildsuche, die Kopien des selben Fotos im Internet finden kann, gibt es auch zahlreiche kostenpflichtige Recherchetools. Ein Tool, das sehr gut funktioniert, ist die Bildsuchmaschine Pixray. Hier stehen zahlreiche automatische Suchen zur Verfügung, wenn man die Originalfotos zuvor hochgeladen hat. Aber natürlich sieht man manchmal auch selbst, wenn sich die Konkurrenz an den eigenen Fotos bedient hat und sie bei Amazon, eBay oder Zalando einsetzt.
Ein Anwalt für Medienrecht ist vorteilhaft
Suchen Sie sich am besten einen Anwalt, der auf Urheber- und Medienrecht spezialisiert ist. Mir ist es schon passiert, das ich einem Richter erklären musste, was Rohdateien sind und dass sie quasi das digitale Negativ der Aufnahmen sind. Außerdem kann man die Rohdaten, die ausschließlich der Fotograf besitzt, nicht fälschen kann. Das ist ähnlich, wie bei einem Fingerabdruck. Wenn der Bilderdieb das Foto nicht großartig verändert hat, sind die Rohdatei und die Kopie deckungsgleich.
Lohnt der Aufwand der Nachverfolgung?
Diese Frage können Sie nur für sich selbst beantworten. Es hängt davon ab, wie hoch der wirtschaftliche Schaden für Sie, oder der Vorteil der anderen Partei ausfällt. Manchmal ärgert man sich zwar, aber belässt es dann so wie es ist. Sein Recht durchzusetzen kann viel Aufwand, Vorkasse und Ärger nach sich ziehen. Es kann auch helfen, den Beschuldigten anzuschreiben und um Unterlassung bitten. Man muss ja nicht immer schwere Geschütze auffahren.
Schützen Wasserzeichen vor dem Kopieren?
Wahrscheinlich ja. Aber auf vielen Verkaufsplattformen sind digitale Wasserzeichen gar nicht zugelassen. Außerdem verunstalten Schriftzüge die schönen Fotos, oder? Ist in der heutigen Zeit gar nicht mehr üblich, seine Fotos so zu schützen.