„Tärfenschiefe“ Oder: Schärfentiefe – Einflüsse und Wirkung

Schaerfentiefe-Tiefenschaerfe-Uhrenfotografie

„Es heißt nicht Tiefenschärfe“

Schärfentiefe. Das hat mein Chef mir von Anfang an eingeprägt und als sprachbegabte und logisch denkende Person sehe ich das Argument ein, dass es nunmal die „Tiefe der Schärfe“ ist und nicht die Schärfe der Tiefe. Es fiel mir relativ leicht mich an den Begriff Schärfentiefe zu gewöhnen und wie man sie beeinflusst, sowie welche Wirkung man erzielt, das versuche ich in diesem Beitrag deutlich zu machen.

Was beeinflusst meinen Schärfentiefe-Bereich?

Es sind vier Faktoren, die Einfluss auf den Schärfebereich meiner Bilder nehmen. Die Fotografen können ja im Geiste schon versuchen diese vier Punkte aufzuzählen… Und?

Als erstes wird jedem sofort die Blende einfallen. Wenn man ein bisschen mit der Fotografie vertraut ist, weiß man, dass eine kleine Blendenzahl einen geringeren Schärfentiefebereich abdeckt. Je größer die Blendenzahl desto größer der Schärfebereich. Dieser dehnt sich gleichmäßig nach vorn und hinten aus. Das bedeutet ein Objekt braucht einen größeren Schärfentiefebereich, wenn es schräg steht, als wenn man es frontal von vorn fotografieren würde.

Doch noch mehr Einstellungen haben eine Wirkung auf die Schärfe meiner Bilder.

Die Brennweite: Je geringer die Brennweite des Objektivs ist desto weinwinkliger fotografiert man. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man mit 24mm Brennweite, 70mm oder gar 200 arbeitet. Je weiter der Blickwinkel, desto höher die Schärfentiefe.

Motivabstand zur Kamera: Ja, auch das spielt eine Rolle. Je weiter ich von meinem Produkt entfernt stehe, desto größer wird der Bereich, in dem mein Bild scharf ist.

Sensorgröße der Kamera: Ein Faktor, den man nicht beeinflussen kann. Besitzt eine Kamera einen großen Sensor ist die Schärfentiefe geringer, das ist besonders bei der Produktfotografie zu beachten. Man kann sich das ganze gut merken, wenn man an ein Handy denkt oder eine kleine Digitalkamera. Diese Kameras besitzen kleine Sensoren (es sind ja auch kleine Kameras) und wenn ich ein Foto mit meinem Smartphone mache, dann sind die Bilder im Großen und Ganzen überall scharf. Je näher ich an ein Objekt gehe, desto unschärfer wird der Hintergrund.

Man findet im Internet Seiten, die einem die Rechenarbeit erleichtern -sogenannte dof-rechner („depth of field“) wie den „dof-Master“ (http://www.dofmaster.com/dofjs.html). Daran kann man gut verstehen, wie sich der Schärfenbereich je nach Einstellungen der Kamera und Modell unterscheidet.

Was kann ich alles mit unterschiedlichen Schärfentiefen anfangen?

Nicht immer möchte man von vorn bis hinten scharfe Bilder. Abgesehen von der Produkt- und Werbefotografie gibt es zahlreiche Möglichkeiten wunderbare Bilder mit geringer Blendenzahl zu fotografieren. „Offenblendig“ sagt man auch. Vor allem bei Personenfotografie und Außenaufnahmen, sowie kreativen Shootings schätzen die Betrachter den Unschärfebereich des Hintergrunds. Doch auch der Vordergrund kann sich in einem unscharfen Bereich befinden. Ein Sprichwort sagt „Vordergrund macht Bild gesund“. Viele Fotografen nutzen diese Funktion für sich zum Beispiel bei sog. „Bokeh“-Bildern oder um Vorder- und Hintergrund eines Bildes interessanter zu gestalten. Der Fokus des Bildes ist klar zu erkennen und die Kamera ahmt das Verhalten des menschlichen Auges nach. So können ansprechende Stimmungen erzeugt werden wie „Der Blick in die Ferne“ oder „Achtung, hinter dir!“. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Alles eine Frage der Idee und der Komposition.

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