„Fotomontiert“ – Eine Fotomontagen erstellen

Eimer, Weide und Radfahrer als Werbefoto

Jeder kennt die schlecht zusammengewürfelte Fotomontage, die bei genauerem Hinsehen die kuriosesten Bildfehler aufweist. Klar, der Weg zu einer soliden Montage ist lang und anstrengend und verlangt viel Kopfzerbrechen. Aber Fauxpas wie abgeschnittene Füße, unsaubere Kanten, weiße Ränder oder unrealistische Perspektiven sollte sogar ein Fotopraktikant zu vermeiden wissen.

„Stimmige Fotomontagen erstellen“

Vorbereitung

Es gehört noch mehr zur Erstellung einer Montage: Nicht nur die Farbtemperatur muss abgestimmt werden. Als aller erstes sollte man sich im Klaren sein, welches Bild als Grundlage dient und was hinein retuschiert werden soll, sonst erkennt jeder Betrachter gleich auf den ersten Blick die Täuschung.
Soll ein neuer Vordergrund in ein Ambiente eingefügt werden oder soll eine Person in eine andere Umgebung gesetzt werden? Vielleicht geht es auch um mehrere Fotos, bei denen verschiedene Teile eines Produktes separat ausgeleuchtet werden um am Ende ein ganzes, perfektes Abbild des Produktes zu erhalten. Es gibt unzählige Möglichkeiten sich Bilder “zusammen zu basteln”.

Ein wichtiger Punkt, den man beachten sollte ist, schon vor dem Erstellen des Fotos im Hinterkopf zu haben, dass man das Motiv freistellen muss, also vom Hintergrund separieren. Deshalb bieten sich komplizierte Dekoartikel mit vielen Freiräumen oder Grünzeug mit vielen kleinen Halmen und Blüten nicht an. Stattdessen sollte man fürs erste auf einfache Formen, runde Objekte oder Rechtecke zurückgreifen.

Fotografie

Um eine geringe Schärfentiefe als kreativen Effekt zu erhalten, falls vom Kunden gewünscht, fotografiert man mit geöffneter Blende (kleine Blendenzahl), zum Beispiel mit Blende 4. Dies dient dazu, bereits den Vordergrund, also in unserem Fall eine Tischplatte schon langsam nach hinten hin unscharf werden zu lassen. So wird unser Motiv und der zu montierende Hintergrund in einem fließenden Übergang ineinander gehen.

Möchte man einen Gegenstand in ein vorhandenes Foto einsetzen ist zu beachten wie die Lichtverhältnisse des Originalbildes sind, welches als Grundlage gilt. Je nach Gegenstand ist es mehr oder weniger schwer die gewünschte Lichtstimmung „nachzuahmen“. Ein weißer Freisteller oder ein liebloses Lichtset ohne Kontur oder Hintergrundlichter bieten sich daher nicht für eine Fotomontage an.

Fertigt man bewusst eine Fotomontage mit mehreren Elementen an und hat die Möglichkeit das gleiche Setup zu nutzen sollte in jedem Fall die Kameraperspektive nicht verändert werden, um Größenverhältnisse und Bildauflösung einheitlich zu halten. Steht die Kamera auch nur ein paar Grad in einem anderen Winkel wirkt unser Foto schon komplett anders.

Postproduktion und Zusammenfügen

Besonders wichtig bei einer Fotomontage ist eine genaue und saubere Selektion. Der Retuscheur sollte darauf achten, dass die Auswahl keine zu harte Kante hat. Im Optimalfall wählt man eine weiche Kante von 1 bis 2 Pixeln. Die effektivsten Möglichkeiten der Freistellung sind abhängig von den Produkten selbst. In manchen Fällen ist man mit dem Schnellauswahlwerkzeug und einer anschließenden Auswahlverbesserung beholfen, jedoch nutzen die meisten Fotografen für ihre Selektion den Zeichenstift, um mit Pfaden zu arbeiten und eine verlustfreie Selektion zu erzielen.

In bestimmten Fällen fügt der geübte Photoshopper die Elemente mithilfe der Ebenen Mischmodi zusammen. Photoshop bietet seinen Nutzern zahlreiche Möglichkeiten mehrere Ebenen zu kombinieren. Neben der von eins bis 100 Prozent nahtlos  regelbaren Deckkraft der Ebenen gibt es Optionen wie „Multiplizieren“, „Ineinander kopieren“ oder „Hellere/Dunklere Farbe“. Oft kommt man nicht umher verschiedene Möglichkeiten auszutesten, um den Optimalen Weg zu finden.

Ganz wichtig ist bei der Maskierung oder dem Zusammenfügen mehrerer Elemente, dass man auf die Reihenfolge der Ebenen in Photoshop achtet. Das Prinzip der Ebenen funktioniert ähnlich wie bei einem Overheadprojektor  und Klarsichtfolien, die übereinander gelegt werden. Schwarze Masken sind „unsichtbar“. Alles, was dort weiß abgebildet ist (ob mit Formwerkzeug erstellt oder einfach mit dem Pinsel darauf gemalt), macht die entsprechende Ebene sichtbar. Weiter unten liegende Ebenen sind durch sogennante  „transparente Bereiche“ der darüber liegenden „Folien“ sichtbar.

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