Wir brauchen die Fotos in 300 dpi Auflösung und 72 dpi!
Ein Relikt aus analogen Zeiten, das im Kopf bleibt
Drucker erzeugen Dots, Monitore erzeugen Pixel
Analoge Kleinbildfilme in 36 x 24mm hatten früher noch kein Raster
Dots per inch (dpi) oder Pixel per inch (ppi)
Wofür ist das Foto denn gedacht, Print oder Web?
Was können Bildschirme darstellen?
Folgerung: Eine Digitalkamera kann keine dpi erzeugen!
72 dpi gibt es eigentlich nicht!
Da staunen Sie jetzt aber, was? Eigentlich meinen Sie mit einer 72 dpi Qualität ja eine Webversion, oder? Nun, zum Glück sind die Monitore ja in den letzten 20 Jahren viel besser geworden. Seien Sie froh, dass Ihr Monitor schon weit mehr als 72 dpi hat? Ja und ein Druck in 72 dpi würde Sie auch nicht vom Hocker hauen. Also vergessen Sie das am besten mal und sagen Sie dem Fotografen, welche Bildgröße in Pixeln Sie für die Internetversion des Fotos haben möchten.
Die Wahl des Ausgabemediums
Was brauche ich für Online-Shops wie Amazon und Co.?
Aus einer Printversion lässt sich eine Webversion erzeugen
Die Ausgabequalität einer Digitalkamera nennt sich Bildgröße
Große Fotos sind schön!
Unterschiedliche Qualität in der Darstellung
Warum sind Fotos auf Monitoren unterschiedlich groß?
Der Unterschied zwischen Auflösung und Bildgröße
Körperfarben (CMYK) und Lichtfarben (RGB)
Den Unterschied kann man recht einfach erklären. Wenn man RGB Lichtstrahlen mischt, dann werden sie heller. Der Schnittpunkt zweier Taschenlampen ist immer heller, als die Einzellampen. Wenn Rot, Grün und Blau Lichter im richtigen Verhältnis gemischt werden, entsteht Weiß. Photoshop hat das alles dankenswerter Weise umgerechnet und wir müssen die drei Farben einfach auf den Wert 255 stellen, um Weiß zu erhalten.
Genau umgekehrt ist es bei chemischen Körperfarben. Je mehr Farben man mischt, desto dunkler wird das Ergebnis. Mischen Sie doch mal hier ebenfalls Rot, Grün und Blau im Farbeimer zusammen und Sie werden sich wundern, was für eine braune Pampe das ergibt. Damit es keinen allzu großen Unterschied zwischen den RGB Fotos aus der Kamera mit dem CMYK Ausdrucken gibt, wandelt ein Druckertreiber die Farbaufträge entsprechen um.
Pixel sind quadratisch, Tinten-Tropfen sind rund
Eckige Pixel kann man auch wunderbar ohne Zwischenräume auf den Monitoren anordnen. Tropfen sind dagegen immer rund. Zumindest, wenn mit Flüssigkeiten gerduckt wird. Damit das Auge die Zwischenräume der Tintentropfen nicht wahr nimmt, müssen diese also enger zusammenliegen, als bei Monitoren.
Warum steht die dpi-Zahl in den Metadaten eines JPG?
Das ist eine wirklich sehr gute Frage, die eigentlich immer zu Verwirrung führt. Dazu muss man wissen, dass dieser Wert nicht berechnet ist, sondern ein einfaches Textfeld ohne Bedeutung. Als Fotograf könnte ich dort einen beliebigen Wert eintragen, da er allenfalls eine Notiz ist. Die meisten Kameras tragen hier auch einen Wert ein, der allerdings nichts mit der tatsächlichen Qualität des Fotos zu tun hat. Sie wollen ein Foto mit 5.000dpi statt mit 300dpi? Kein Problem, das bekomme ich hin!
Beispiel: Eine typische Webversion in 1500 x 1500 Pixel
Ein typisches Foto kann in dieser Bildqröße auf den meisten Monitoren, Tablets und Smartphones groß dargestellt werden. Wenn es nicht zu stark komprimiert ist, dann ist auch die Qualität gut bis sehr gut. Will man auf einem hochauflösenden 5K Monitor diese Foto formatfüllend ansehen, ist diese Bildgröße nicht mehr gut genug. Für den Büromonitor ist das aber sogar mehr als ausreichend.
Beispiel: Eine typische Druckversion für ein Poster ist 300 dpi auf 20 x 30cm
Wie Sie sehen, habe ich hier nicht nur die Druckauslösung angegeben, sondern auch die Ausgabegröße des Posters. Die Größe entspricht ja ungefähr einem DIN A4 Blatt.
Als Fotograf weiß ich nun, dass ich für einen optimales Druckergebnis eine Datei von 2361 x 3543 Pixel oder mehr hochladen muss. Zuvor habe ich es entweder manuell von Zentimeter in Inch umgewandelt, oder habe diese Berechnung Photoshop überlassen.
Bildformat und Dateiendungen .JPG, .TIF, .PNG, .PSD, .EPS, .PDF…
Es gibt sicherlich an die 20 verschiedene Dateiformate (Endungen), von denen ich hier aber nur die wichtigsten aufzählen möchte.
JPG (JPEG) ist das weltweit am meisten verbreitete Format und kann von allen fotoverarbeitenden Geräten angezeigt werden. Es ist verlustbehaftet und kann in verschiedenen Stufen komprimiert werden, was für kleinere oder größere Dateien sorgt.
TIF wird meist unkomprimiert verwendet werden und benötigt ein vielfaches des Speicherplatzes von JPG.
PNG eignet sich sehr gut für Grafiken und unterstützt auch einen transparenten Hintergrund.
PSD ist das Format des Bildbearbeitungsprogrammes Adobe Photoshop und speichert alle Ebenen und Effekte verlustfrei. Diese Format verwenden Fotografen für interne Zwecke. Für den Kunden werden in der Regel Formate wie JPG aus der PSD Datei exportiert.
EPS ist ein Druck- und Vektorformat, das verlustfreie Vergrößerungen von Grafiken erzeugen kann. Für die Erstellung und Bearbeitung ist Adobe Illustrator erforderlich.
PDF ist ein druckfähiges Dokumentenformat, das auch für Formulare verwendet wird. Es ist ein reines Ausgabeformat zum Lesen, nicht für die Bearbeitung. Aus Microsoft Word Dateien werden sehr oft PDFs erstellt.
Sind Sie jetzt schlauer was 300 dpi angeht? Falls nein, habe ich das wohl doch schlecht erklärt 😉
Vielleicht erklärt das mein Kollege in diesem Video ja besser.
Gruß Marco Wydmuch