Mein Start an der Berufsschule Fotografie – Gedanken und Erfahrungen

Screenshot für Berichtsheft

Ein kurzes Resume

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Beiträge, die ich zu diesem Thema verfasst habe. Nun bin ich seit beinahe einem Jahr aktiv im Berufsfeld des Fotografen tätig und denke, dass ich zum Ende des Jahres ruhig schon einmal zurück blicken kann:

Im Januar diesen Jahres, genauer gesagt am Montag, den 11 Januar 2016 habe ich mein Praktikum in einem professionellen Produktfotografiestudio angetreten. Diese fantastische und aufregende Welt, die ich dort betrat und hier beschrieb, das ist nun meine Welt. Ja, man kann sagen, in diesem einen Jahr hat sich vieles für mich sehr rasant verändert.

Ich bin umgezogen, ich habe einen Ausbildungsplatz in einem Beruf, in dem ich voll und ganz aufgehe. All das, was ich mir lange Zeit nur vorgestellt habe und sehnlichst herbei gewünscht ist jetzt mein Alltag. Und das kann einem Angst machen, doch ich bin froh zu sehen, wie ich mich verändere. Denn jeder Mensch muss sich verändern. Wer still steht bleibt zurück.

Nun geht es richtig los im Fotografen Berufskolleg

Natürlich war ich aufgeregt. Der erste Tag an der Berufschule. Ich hatte mich gefreut und alles mögliche gehört. Jedes erdenkliche Szenario hatte mein Kopf durchgespielt, wie es sein könnte und wie ich klar käme. „Irgendwie klappt das schon.“

Dann war es an der Zeit. Jetzt wird es ernst. Nun würde ich mir mein eigenes Bild machen können und ehe man sich versieht, steckt man mitten drin. Es ist nicht schwer einen Menschen zu begeistern. Es braucht nur den richtigen Ort, die Zeit und Menschen. Im Grunde hätte nie in Frage gestellt werden müssen, dass eine Klasse von Fotobegeisterten sich gut versteht.

Man kann auf einer ganz anderen Ebene den Leuten begegnen. Und was für Leute man da trifft. Die unterschiedlichsten Persönlichkeiten, alle wild verstreut vom Sauerland bis über eine Mitschülerin, die aus Bayern hierher zog für den Beruf. Von 16 Jahren bis in die Mittzwanziger. Menschen mit Erfahrungen – guten und schlechten, Leute, die bereits schon einmal ein Studium angefangen haben, jene, die gerade erst die Schule beendet haben oder, die schon immer wussten in welche Richtung es sie verschlägt. Eines haben diese bunt zusammengewürfelten Persönlichkeiten gemein: Ihre Leidenschaft und die kreative Veranlagung.

Was ich gelernt habe?

In der Berufschule betrachtet man die Fotografie noch einmal mit anderen Augen. Da lernt man über die Geschichte der Fotografie, darüber, wie eine Kamera aufgebaut ist und, wie man einen Betrieb führt. Was sich trocken und langatmig anhört, Berufsbildungsgesetze und der ganze Kram, ist jeden Tag jedoch etwas anders und in jeder Stunde kann man erkennen, dass man für das Leben lernt, wenn man nur will und richtig zuhört.

Am meisten gefällt es mir, dass man sich austauschen kann. Und zwar auf einer Ebene, die in meinem Alltag niemals erreicht wird. Mit keinem meiner Freunde. Witze, die nur Fotografen verstehen, Fachgespräche, wo so manch einer den Faden verliert. Die Mentalität meiner Mitschüler ist eine ganz andere und jeder auf seine Art kann etwas beitragen.

Die Motivation ist eine völlig andere. Ich, als stolze Verfechterin des Prinzips einer dualen Ausbildung, kann nur Positives berichten (zum Glück, denn es könnte ja durchaus schlimmer sein, was man alles so gehört hat). Wenn ich eins aus dem letzten Jahr mitnehme, dann ist es, dass manche Menschen geschaffen sind zum Studieren, aber dass einige erst in der Berufspraxis richtig aufgehen können.

Ganz egal ob Abitur oder Hauptschulabschluss. Auch ob abgebrochenes Studium oder einjähriges Fotopraktikum. Jeder muss auf seine Art lernen, wo er am besten aufgehoben ist. Und da kann ich nur allen raten: Probiert es aus. Macht auch Fehler. Aber bleibt nicht stehen.

Und damit einen guten Start ins neue Jahr und schöne Feiertage!

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