Fotografie Praktikum im professionellen Fotostudio

Was macht man eigentlich so in einem Fotografie Praktikum?

Nun, das ist natürlich abhängig von dem Betrieb, in dem man das Praktikum absolviert. Die Fotografie Ausbildung kann ja in vier unterschiedlichen Bereichen abgeschlossen werden.

  • Portraitfotografie, das ist die Fotografie von Menschen wie man es von den meisten kleineren Fotostudios in der Stadt kennt
  • Produktfotografie, in diesem Bereich arbeiten wir. Das sind Objektfotos von Gegenständen für die Werbung und den Verkauf
  • Wissenschaftsfotografie, hier werden wissenschaftliche Arbeiten in Laboren, der Medizin und Forschung erstellt
  • Architekturfotografie, dazu gehören Fotos von Gebäuden, Brücken, Inneneinrichtungen

Damit Sie bei der Berufswahl wissen, was es bedeutet, professionell zu fotografieren, haben wir hier ein kleines Beispiel, dass ich unserer damaligen Praktikantin zur Aufgabe gegeben habe.

1-Licht Setup, die optimale Ausnutzung des Lichtes

Es geht hier um die Lichtsetzung, Perspektive und Bildkomposition.

Unsere Praktikantin Elif Akgün sollte von Anfang an lernen, wie man im Fotostudio möglichst effektiv mit Licht arbeitet. Doch bevor sie mit all den Studioblitzen, die uns hier im Werbestudio zur Verfügung stehen arbeiten durfte, sollte sie praktisch lernen, wie man eine einzige Lichtquelle optimal und verschiedenartig einsetzen kann. Da diese Beleuchtungseinstellungen – der Fachmann spricht von „Lichtsetzung“ für besonders gute Produktfotos von Gegenständen wichtig ist, ist diese Aufgabe ein gutes Fotografie Training.

Aufgabe: 20 völlig verschiedene Fotos eines Hühner-Eis mit nur einer Lichtquelle

Elif bekam von mir als Werbefotograf die Aufgabe, 20 völlig unterschiedliche Fotos von einem simplen Alltagsgegenstand anzufertigen – einem Hühner-Ei. Dabei durfte Elif nur eine einzige Studio Blitzleuchte verwenden und sollte durch den Einsatz verschiedener Lichtformer, hartes, weiches, direktes, indirektes oder diffuses Licht erzeugen. Sie durfte unterschiedliche Objektive benutzen und konnte Perspektive, Bildkomposition, Untergrund, Hintergrund, Schärfentiefe, Arbeitsblende und Hilfsmittel wie Reflektoren und Farbfilter-Folien nach Belieben einsetzen. Eine weitere Herausforderung war es, dass das gekochte Ei leicht weg rollte und fixiert werden müsste. Sollten Hilfmittel im Rohfoto sichtbar sein, mussten sie natürlich in der Bildbearbeitung entfernt werden. Es ging mir darum, dass sich die produzierten Fotos möglichst deutlich voneinander unterscheiden. Heraus gekommen ist dabei die Top 16 , die Elif zu ihrer „Eiermann-Collage“ zusammengesetzt hat.
Mit diesem Ergebnis war ich mehr als zufrieden, da ich von nun an wusste, dass sie die unterschiedlichen Lichtwirkungen kennt und auch bewusst einsetzen kann. Diese Verbindung von Licht und Schattenwurf und die genauen Beobachtungen kann man am besten mit nur einer Lichtquelle lernen, bevor man sich den Vorteil mehrerer Lichtquellen zu Nutze macht. Dieses praktische Wissen nutzt natürlich nicht nur in der Produktfotografie, sondern auch in der Portraitfotografie. Nach dieser sehr intensiven Übung war Elif nun bereit, mit mehreren Lichtquellen bzw. Studioblitzleuchten zu arbeiten.

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